Auf der Facebook-Seite von Borussia Mönchengladbach gibt es Stimmen, die sagen, dass Rot-Weiss Essen neben zwei, drei weiteren Klubs wie Osnabrück oder Magdeburg das Los war, welches besser in der ersten Runde vermieden werden sollte. Andere Gladbach-Fans sagen widerrum, dass man in Essen, bei einem Regionalligisten, der in der abgelaufenen Saison das Heimspiel gegen die Mönchengladbacher Reserve mit 0:2 verlor, ohne Wenn und Aber weiterkommen müsse.
Die Essener freuen sich auf Mönchengladbach. Ein ausverkauftes Haus ist an der Hafenstraße garantiert. Doch es gibt auch viele Stimmen, die der Fohlenelf lieber aus dem Weg gegangen wären. Der Gegner sei einfach eine Nummer zu groß für RWE. Auch Jürgen Lucas, Sportlicher Leiter der Rot-Weissen, sieht Vor- und Nachteile bei dem großen Los: "Wir werden ein ausverkauftes Stadion haben und wahrscheinlich noch viel mehr Karten verkaufen können, als wir zur Verfügung haben. Rot-Weiss Essen gegen Borussia Mönchengladbach: Das klingt nach Fußball, nach großer Tradition. Ein richtiges Hammerlos." Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille. Lucas: "Wir hätten auch gegen andere Gegner, zum Beispiel Zweitligisten, ein ausverkauftes Stadion gehabt. Und die Chance Weiterzukommen, wäre weitaus realistischer. Doch wir jammern nicht, sondern freuen uns auf die Borussia aus Mönchengladbach."
Das Gladbach-Los bringt für RWE auch ein kleines Problem mit sich: Eigentlich hatte Rot-Weiss für den 8. Juli (Samstag, 16 Uhr) ein Testspiel gegen den Bundesligisten vereinbart. Am Montag twitterte die Borussia, dass der Test nicht abgesagt wird - dafür aber verschoben. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.
Am Rande: Trotz der Stärke von Mönchengladbach gibt es Hoffnung für RWE. In der Saison 16/17 musste die Fohlenelf in der ersten Runde auch zu einem Regionalligisten reisen. Beim SV Drochtersen/Assel gewannen die Gladbacher glanzlos mit 1:0. Und an der Hafenstraße haben schon ganz andere Teams Probleme bekommen. Und wie sagte Essens Präsident Michael Welling auf der Mitgliederversammlung am Sonntag: "Zuletzt hat es keiner geschafft, uns nach 90 Minuten zu besiegen." Genauer gesagt gab es bei den vier letzten Auftritten in der ersten Runde im DFB-Pokal einen Sieg (Union Berlin) und drei Niederlagen nach Verlängerung (Union Berlin) oder Elfmeterschießen (Fortuna Düsseldorf und Arminia Bielefeld). Daher werden auch die Gladbacher gewarnt sein.